(Kappel, Kärnten, 1919–2014 Wien)
“Informel”, auf der Rückseite signiert, datiert M. Lassnig 1951, Öl auf Jute, 54 x 68 cm, gerahmt, (K)

Christa Murken, Maria Lassnig, Verlag Murken-Altrogge, 1990, Werkverzeichnis-Nr. 54

Ausgestellt und im Katalog abgebildet:
Maria Lassnig, Museum moderne Kunst/Museum des 20. Jahrhunderts, Wien/Kunstmuseum Düsseldorf/Kunsthalle Nürnberg, Kärntner Landesgalerie, Klagenfurt, Ritter Verlag 1985, Seite 52

Provenienz:
Aus einer österreichischen Sammlung

Die schon in den fünfziger Jahren zu beobachtende Unabhängigkeit der Form, die Maria Lassnig eine stärkere Ausbeute ihrer Neigung zum Farbexperiment erlaubte, erfuhr durch die Begegnung mit der informellen Malerei in Paris seit 1951 eine bedeutungsvolle Erweiterung. Unter dem Zeichen der “Art Informel” entstanden seit dieser Zeit existenziell empfundene tachistische Bilder, in denen der Leib als “geschleuderter Farbhaufen” (Lassnig) in einem undefinierbaren, nur rein malerisch ausgearbeiteten Raum dargestellt wird...
Die abstrakt-expressiven Bilder Lassnigs sind als deutliche Vorläufer ihrer späteren “Body-Awarenesses” zu bezeichnen. In den gebündelten, sensibel strukturierten Farbmassen kontrastieren zart aufeinander abgestimmte Farbtöne zu einem inhaltsentleerten, hellen, lichtbunten Hintergrund. Als “Etwas Masse im Raum”, als “Kontraktion” oder als “Informelles Knödelselbstporträt” dokumentiert sich das erfühlte ”Körpergehäuse” (Lassnig) teils als eine locker nach außen geöffnete amorphe Masse, teils als mit dicker Pinselführung kräftig umrandete Formation... Aus: Christa Murken, Maria Lassnig (Informel und Tachismus)