Lot Nr. 812 #


Sean Scully *


(Dublin 1945 geb.)
“Lucia”, 1992–1996, rückseitig betitelt, Öl auf Leinwand, 254 x 223,5 cm, (PP)

Provenienz:
Galerie Lelong, Paris
dort 1998 vom heutigen Besitzer erworben - Österreichische Sammlung

Ausstellungen:
Paris, Sean Scully, Recent Paintings, Galerie Lelong, 20. März - 24. Mai 1997, Ausst.-Kat. “Repères n°91”, Seite 19 mit Abb.;
Zürich, Sean Scully, Paintings and Works on Paper, Galerie Jamileh Weber, 22. November 1997 – 28. Februar 1998;
Wien, Sean Scully, BAWAG Foundation, 4. Juli - 29. August 1998, Ausst.-Kat. Seite 9 mit Abb. (Kuratoren: Helmut Friedl, Christine Kintisch, Hans-Michael Herzog);
Bern, Sean Scully. Grey Wolf – Retrospektive, Kunstmuseum Bern, 9. März - 26. Juni 2012 (rückseitig Aufkleber)/ Linz, Sean Scully. Retrospektive, Lentos Kunstmuseum, 12. Juli - 14. Oktober 2012, Ausst.-Kat. Seite 98 mit Abb.

Literatur: David Carrier, Sean Scully, Thames & Hudson, 2004, Seite 183 mit Abb.;
Sean Scully, Resistance and Persistence: Selected Writings, Florence Ingleby (Hg.), Merrell London/New York, 2006, Seite 62 mit Abb.

„»Lucia« ist der Name... 
...eines Gemäldes von Caravaggio. Das ist ein Bild der reinen Rache. Ich war in Sizilien und wollte mir Caravaggios Bild in Santa Lucia ansehen. Aber wie üblich öffnen sie die Museen in Sizilien, wann sie wollen. Und da ich das Bild nie zu sehen bekam, habe ich mir mein eigenes gemalt.“ (Sean Scully, Kunstmuseum Bern/Lentos Kunstmuseum Linz, Ausst.-Kat. S. 98)

Scullys Werke sind durch eine intensive Farbverwendung und Pinselwerk gekennzeichnet. Der Künstler bedient sich eines Anstreicherpinsels mit einem sichtbaren Pinselduktus. Er legt die einzelnen noch nassen Farbschichten des Gemäldes übereinander, sodass die Farben miteinander verschmelzen. Das dem Gemälde großzügig beigemischte Öl verleiht der Oberfläche eine durchscheinende Farbigkeit. Die Farbwahl ist genau durchdacht und während des Malprozesses werden die veränderten Verhältnisse innerhalb des Bildes immer wieder angepasst bis das Werk fertig wird.

Der in Irland geborene Künstler lebt und arbeitet heute in Barcelona, New York und München. Sean Scullys Stil ist durch den Amerikanischen Minimalismus und den abstrakten Expressionismus beeinflusst. Er arbeitet mit einer reduzierten Formsprache und Farbpalette (…) Seine Gemälde strahlen eine große persönliche Kraft und emotionale Intensität aus. Es sind dies Aspekte, die den Künstler während der Schaffensphase führen. Sean Scully schafft Architektur aus seinen persönlichen Erlebnissen. Er vereint Elemente, die er sieht und fühlt, wodurch eine neue Wirklichkeit entsteht.
(Sean Scully, Kunstmuseum Bern, 2007, YouTube.com).

Während eines Aufenthalts in Marokko zogen ihn jene Motive in ihren Bann, die sich schließlich in seine ikonischen Farbblöcke verwandeln würden. Fasziniert von den geometrischen Mustern der traditionellen, von Hand gefärbten Webstoffe und der verblassten und bröckelnden Fassaden, begann er seine eigene einzigartige Formsprache zu entwickeln.

Das großzügige Patchwork aus malerhaften Pinselstrichen in seinem Werk „Lucia“ steht für die Annäherung des Künstlers an Abstraktion und Minimalismus. Die Mischung aus zarten Lichttönen und feinen Nuancen von Weiß, die in eng verbundenen Farbblöcken angeordnet sind, verkörpern eine Spiritualität, die durch den üppigen Anstrichcharakter des Werks noch verstärkt wird.

„Scully ließ sich von Rothkos atmosphärischer Verwendung von Farbschichten und der Art und Weise, wie die Ränder seiner Farbblöcke die unteren Schichten enthüllen, inspirieren. Scully integrierte Piet Mondrians strenge, rasterartige Architektur in Rothko, indem er seine stillen Überlegungen zum Leben erweckte und sogleich seinen nebelhaften Farbwolken Körper und Gewicht verlieh“.

(S.B. Phillips, „Becoming Sean Scully,“ Ausstellungs-Katalog, Phillips Collection, Washington, D.C., 2005, S. 19)

Expertin: Mag. Patricia Pálffy Mag. Patricia Pálffy
+43-1-515 60-386

patricia.palffy@dorotheum.at

20.05.2014 - 19:00

Erzielter Preis: **
EUR 934.230,-
Schätzwert:
EUR 600.000,- bis EUR 900.000,-

Sean Scully *


(Dublin 1945 geb.)
“Lucia”, 1992–1996, rückseitig betitelt, Öl auf Leinwand, 254 x 223,5 cm, (PP)

Provenienz:
Galerie Lelong, Paris
dort 1998 vom heutigen Besitzer erworben - Österreichische Sammlung

Ausstellungen:
Paris, Sean Scully, Recent Paintings, Galerie Lelong, 20. März - 24. Mai 1997, Ausst.-Kat. “Repères n°91”, Seite 19 mit Abb.;
Zürich, Sean Scully, Paintings and Works on Paper, Galerie Jamileh Weber, 22. November 1997 – 28. Februar 1998;
Wien, Sean Scully, BAWAG Foundation, 4. Juli - 29. August 1998, Ausst.-Kat. Seite 9 mit Abb. (Kuratoren: Helmut Friedl, Christine Kintisch, Hans-Michael Herzog);
Bern, Sean Scully. Grey Wolf – Retrospektive, Kunstmuseum Bern, 9. März - 26. Juni 2012 (rückseitig Aufkleber)/ Linz, Sean Scully. Retrospektive, Lentos Kunstmuseum, 12. Juli - 14. Oktober 2012, Ausst.-Kat. Seite 98 mit Abb.

Literatur: David Carrier, Sean Scully, Thames & Hudson, 2004, Seite 183 mit Abb.;
Sean Scully, Resistance and Persistence: Selected Writings, Florence Ingleby (Hg.), Merrell London/New York, 2006, Seite 62 mit Abb.

„»Lucia« ist der Name... 
...eines Gemäldes von Caravaggio. Das ist ein Bild der reinen Rache. Ich war in Sizilien und wollte mir Caravaggios Bild in Santa Lucia ansehen. Aber wie üblich öffnen sie die Museen in Sizilien, wann sie wollen. Und da ich das Bild nie zu sehen bekam, habe ich mir mein eigenes gemalt.“ (Sean Scully, Kunstmuseum Bern/Lentos Kunstmuseum Linz, Ausst.-Kat. S. 98)

Scullys Werke sind durch eine intensive Farbverwendung und Pinselwerk gekennzeichnet. Der Künstler bedient sich eines Anstreicherpinsels mit einem sichtbaren Pinselduktus. Er legt die einzelnen noch nassen Farbschichten des Gemäldes übereinander, sodass die Farben miteinander verschmelzen. Das dem Gemälde großzügig beigemischte Öl verleiht der Oberfläche eine durchscheinende Farbigkeit. Die Farbwahl ist genau durchdacht und während des Malprozesses werden die veränderten Verhältnisse innerhalb des Bildes immer wieder angepasst bis das Werk fertig wird.

Der in Irland geborene Künstler lebt und arbeitet heute in Barcelona, New York und München. Sean Scullys Stil ist durch den Amerikanischen Minimalismus und den abstrakten Expressionismus beeinflusst. Er arbeitet mit einer reduzierten Formsprache und Farbpalette (…) Seine Gemälde strahlen eine große persönliche Kraft und emotionale Intensität aus. Es sind dies Aspekte, die den Künstler während der Schaffensphase führen. Sean Scully schafft Architektur aus seinen persönlichen Erlebnissen. Er vereint Elemente, die er sieht und fühlt, wodurch eine neue Wirklichkeit entsteht.
(Sean Scully, Kunstmuseum Bern, 2007, YouTube.com).

Während eines Aufenthalts in Marokko zogen ihn jene Motive in ihren Bann, die sich schließlich in seine ikonischen Farbblöcke verwandeln würden. Fasziniert von den geometrischen Mustern der traditionellen, von Hand gefärbten Webstoffe und der verblassten und bröckelnden Fassaden, begann er seine eigene einzigartige Formsprache zu entwickeln.

Das großzügige Patchwork aus malerhaften Pinselstrichen in seinem Werk „Lucia“ steht für die Annäherung des Künstlers an Abstraktion und Minimalismus. Die Mischung aus zarten Lichttönen und feinen Nuancen von Weiß, die in eng verbundenen Farbblöcken angeordnet sind, verkörpern eine Spiritualität, die durch den üppigen Anstrichcharakter des Werks noch verstärkt wird.

„Scully ließ sich von Rothkos atmosphärischer Verwendung von Farbschichten und der Art und Weise, wie die Ränder seiner Farbblöcke die unteren Schichten enthüllen, inspirieren. Scully integrierte Piet Mondrians strenge, rasterartige Architektur in Rothko, indem er seine stillen Überlegungen zum Leben erweckte und sogleich seinen nebelhaften Farbwolken Körper und Gewicht verlieh“.

(S.B. Phillips, „Becoming Sean Scully,“ Ausstellungs-Katalog, Phillips Collection, Washington, D.C., 2005, S. 19)

Expertin: Mag. Patricia Pálffy Mag. Patricia Pálffy
+43-1-515 60-386

patricia.palffy@dorotheum.at


Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
kundendienst@dorotheum.at

+43 1 515 60 200
Auktion: Zeitgenössische Kunst, Teil 1
Auktionstyp: Saalauktion
Datum: 20.05.2014 - 19:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 10.05. - 20.05.2014


** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer(für Lieferland Österreich)

Es können keine Kaufaufträge über Internet mehr abgegeben werden. Die Auktion befindet sich in Vorbereitung bzw. wurde bereits durchgeführt.