Lot Nr. 944 #


Hans Hartung *


Hans Hartung * - Zeitgenössische Kunst - Teil I

(Leipzig 1904–1989 Antibes) T 1948–36, signiert, datiert Hartung 48, Öl auf Leinwand, 50 x 65 cm, gerahmt, (PP)

Provenienz: Léon Hardy, Paris, 1960;
Galerie de France, Paris, 1973;
Privatsammlung, USA

Das Werk ist bei der Fondation Hans Hartung und Anna-Eva Bergman, Antibes registriert und wird in den Catalogue Raisonné de l’oeuvre de Hans Hartung, der zurzeit von der Fondation Hans Hartung et Anna-Eva Bergman, Antibes in Vorbereitung ist, aufgenommen.

Das Jahr 1948 ist entscheidend für die Anerkennung von Hartungs Kunst. In erster Linie dank einem dem Publik bis dahin unbekannten Zeugnis: einem Film von Alain Resnais. Da Hartung vorzugsweise in Ruhe und Einsamkeit malte, filmte ihn Resnais genau so. Aus Geldmangel verwendete er einfache Mittel und verzichtete auf den Ton, d.h. den Kommentar von Madeleine Rousseau und die Musik von Antoine Duhamel. Und dennoch ist der Film nicht weniger erschütternd und bildet einen historischen Anhaltspunkt. Descargues, der ihn 1948 entdeckte… erzählt von seinem Erstaunen als er sah, dass der Maler mit beiden Händen gleichzeitig zeichnete: „Man versteht, dass die Gewalt und die Wut, die das Papier zerkratzen, geheimnisvollen inneren Kräften entspringen und gleichzeitg Elemente eines geordneten Systems sind, genauso wie die Figuren in den Kompositionen Poussins”.

Der Vergleich mit dem großen französischen Klassiker ist durchaus treffend, da in Hartung der kontrollierte Konflikt zwischen gemäßigter Ordnung und den Exzessen und Leidenschaften deutlich spürbar ist. Für all diejenigen, die den Film sahen, was dieser die Offenbarung, dass der Wandel in der abstrakten Malerei von einem Wandel in der malerischen Praxis selbst herrührt. (Pierre Daix, Hartung, Garzanti/Galerie Daniel Gervis, Hrsg., 1990)

Meiner Meinung nach, ist die Malerei, die man die abstrakte nennt, kein Ismus, wie es deren in letzter Zeit viele gegeben hat, sie ist weder ein „Stil“ noch eine „Epoche“ in der Geschichte der Kunst, sondern einfach ein neues Ausdrucksmittel, eine andere menschliche Sprache - und zwar direkter als die frühere Malerei“ (Hans Hartung)

Expertin: Mag. Patricia Pálffy Mag. Patricia Pálffy
+43-1-515 60-386

patricia.palffy@dorotheum.at

27.11.2013 - 18:00

Erzielter Preis: **
EUR 291.280,-
Schätzwert:
EUR 100.000,- bis EUR 150.000,-

Hans Hartung *


(Leipzig 1904–1989 Antibes) T 1948–36, signiert, datiert Hartung 48, Öl auf Leinwand, 50 x 65 cm, gerahmt, (PP)

Provenienz: Léon Hardy, Paris, 1960;
Galerie de France, Paris, 1973;
Privatsammlung, USA

Das Werk ist bei der Fondation Hans Hartung und Anna-Eva Bergman, Antibes registriert und wird in den Catalogue Raisonné de l’oeuvre de Hans Hartung, der zurzeit von der Fondation Hans Hartung et Anna-Eva Bergman, Antibes in Vorbereitung ist, aufgenommen.

Das Jahr 1948 ist entscheidend für die Anerkennung von Hartungs Kunst. In erster Linie dank einem dem Publik bis dahin unbekannten Zeugnis: einem Film von Alain Resnais. Da Hartung vorzugsweise in Ruhe und Einsamkeit malte, filmte ihn Resnais genau so. Aus Geldmangel verwendete er einfache Mittel und verzichtete auf den Ton, d.h. den Kommentar von Madeleine Rousseau und die Musik von Antoine Duhamel. Und dennoch ist der Film nicht weniger erschütternd und bildet einen historischen Anhaltspunkt. Descargues, der ihn 1948 entdeckte… erzählt von seinem Erstaunen als er sah, dass der Maler mit beiden Händen gleichzeitig zeichnete: „Man versteht, dass die Gewalt und die Wut, die das Papier zerkratzen, geheimnisvollen inneren Kräften entspringen und gleichzeitg Elemente eines geordneten Systems sind, genauso wie die Figuren in den Kompositionen Poussins”.

Der Vergleich mit dem großen französischen Klassiker ist durchaus treffend, da in Hartung der kontrollierte Konflikt zwischen gemäßigter Ordnung und den Exzessen und Leidenschaften deutlich spürbar ist. Für all diejenigen, die den Film sahen, was dieser die Offenbarung, dass der Wandel in der abstrakten Malerei von einem Wandel in der malerischen Praxis selbst herrührt. (Pierre Daix, Hartung, Garzanti/Galerie Daniel Gervis, Hrsg., 1990)

Meiner Meinung nach, ist die Malerei, die man die abstrakte nennt, kein Ismus, wie es deren in letzter Zeit viele gegeben hat, sie ist weder ein „Stil“ noch eine „Epoche“ in der Geschichte der Kunst, sondern einfach ein neues Ausdrucksmittel, eine andere menschliche Sprache - und zwar direkter als die frühere Malerei“ (Hans Hartung)

Expertin: Mag. Patricia Pálffy Mag. Patricia Pálffy
+43-1-515 60-386

patricia.palffy@dorotheum.at


Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
kundendienst@dorotheum.at

+43 1 515 60 200
Auktion: Zeitgenössische Kunst - Teil I
Auktionstyp: Saalauktion
Datum: 27.11.2013 - 18:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 16.11. - 27.11.2013


** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer(für Lieferland Österreich)

Es können keine Kaufaufträge über Internet mehr abgegeben werden. Die Auktion befindet sich in Vorbereitung bzw. wurde bereits durchgeführt.