Lot Nr. 114


Max Liebermann


Max Liebermann - Klassische Moderne

(Berlin 1847–1935)
Blick auf ein Bauernhaus in den Niederlanden, 1898, signiert Max Liebermann und an A. Lichtwark gewidmet, Öl auf Tafel, 26,2 x 32,2 cm, gerahmt

Die Authentizität des Werkes wurde von Prof. Matthias Eberle bestätigt, Berlin, 27. November 2018.

Das Werk wird in den Nachtrag zum Werkverzeichnis aufgenommen.

Das Werk wird in den Nachtrag zum Werkverzeichnis aufgenommen. Auf Anfrage kann ein Zertifikat (gebührenpflichtig) ausgestellt werden. Prof. Matthias Eberle erstellt zur Zeit das Zertifikat.

Provenienz:
Alfred Lichtwark (1852-1914), Direktor der Hamburger Kunsthalle
Privatsammlung Wolf Mannhardt (1864-1938), Hamburg
Seitdem im Erbgang an seine Familie - Privatsammlung Deutschland

Ausgestellt:
Leihgabe, Landesmuseum Mainz 2011 -2018 

Literatur:
Alfred Lichtwark - Briefe an Wolf Mannhardt, herausgegeben von Carl Schellenberg, Hamburg 1952, S. 19


„Nur wer die Natur als ein Lebendiges empfindet, kann sie lebendig darstellen, und nur der ist ein Künstler“
Max Liebermann, 1927

In den Werken von Max Liebermann spielt die Harmonie und das Miteinander von Mensch und Natur gerade ab den 1890er Jahren eine immer größere Rolle. Die beliebten Motive der belebten Straßen und Plätze, die von den durch das Blattwerk fallenden Sonnenflecken beleuchtet werden, spiegeln Liebermanns Ansicht wieder, wie schön der Mensch seinen natürlichen Lebensraum gestalten kann. Die Natur ist für Max Liebermann mehr als die pure Erscheinung, in seiner Auffassung, die er uns vor allem mit seinen vielen Gartenansichten vermitteln möchte, ist sie der Garant für Harmonie und Dauer.
Bereits vor 1900 beginnt Max Liebermann mit den Gartenbildern, die er viele weitere Jahre, bis zu seinem Tod 1935 unermüdlich fortsetzt. Nicht nur bei diesem relativ kleinformatigen Werk „Blick auf das holländische Farmhaus“ ist die Auswahl des Motivausschnitts zu beachten. Auch in seinen großformatigen Gartenansichten wählt Max Liebermann stets einen Gartendurchblick, Stämme und Äste werden vom Bildrand angeschnitten, auch die Gebäude werden selten in ihrer Gesamtheit gezeigt. Der kurze Blick, als würde man im Vorübergehen ein Foto machen, ist der ausschlaggebende Moment in Liebermanns Werk. Der „Blick auf das holländische Farmhaus“ lässt dies besonders deutlich werden.
Max Liebermann konstruiert vor allem das hinter dem stark wuchernden Blattwerk hervorblitzende Farmhaus und zeichnet regelrecht die Sprossen und Laibungen der Fenster en Detail. Er nimmt die Spiegelung des Gartens in den Fensterscheiben auf und lässt den Rest des Hauses hinter dem in breitem Pinselduktus gesetzten Grün der Blätter verschwinden. Das Hauptaugenmerk des Betrachters lenkt der Maler auf die vier im Kasten stehenden rot blühenden Geranien. Die Blumen in ihren vier Töpfen sind fein getupft, um die Farbnuancen der roten Blüten noch besser zur Geltung bringen zu können. Der Bildvordergrund mit Mauer, Bank und Straße wird mit breiten flüssigen Strichen in verschiedenen Braun-Grau-Tönen wiedergegeben, um das Hauptaugenmerk auf die roten Blüten und das Farmhaus zu lenken.
Den Werken Max Liebermanns ab Mitte der 1890er Jahre ist kein symbolischer Bezug eigen. Im Gegensatz zum Frühwerk beleuchten sie nicht die immanente Bedeutsamkeit der Arbeiter- und Gruppenbilder, die auf die Zustände der sozial benachteiligten Schichten aufmerksam machen wollen. Es sind heitere Werke, die aus reiner Freude zum Motiv entstehen und die durch ihre spielerischen Sujets und ihre leuchtende Farbigkeit bestechen. Max Liebermann kommt es in seinem Werk vor allem darauf an, die stimmige Zusammenfassung aller Einzelerscheinungen auf der Leinwand festzuhalten und uns als Betrachter die Wirkung des Lichts auf die Erscheinung der Dinge zu vermitteln.

28.11.2018 - 17:00

Erzielter Preis: **
EUR 62.500,-
Schätzwert:
EUR 40.000,- bis EUR 50.000,-

Max Liebermann


(Berlin 1847–1935)
Blick auf ein Bauernhaus in den Niederlanden, 1898, signiert Max Liebermann und an A. Lichtwark gewidmet, Öl auf Tafel, 26,2 x 32,2 cm, gerahmt

Die Authentizität des Werkes wurde von Prof. Matthias Eberle bestätigt, Berlin, 27. November 2018.

Das Werk wird in den Nachtrag zum Werkverzeichnis aufgenommen.

Das Werk wird in den Nachtrag zum Werkverzeichnis aufgenommen. Auf Anfrage kann ein Zertifikat (gebührenpflichtig) ausgestellt werden. Prof. Matthias Eberle erstellt zur Zeit das Zertifikat.

Provenienz:
Alfred Lichtwark (1852-1914), Direktor der Hamburger Kunsthalle
Privatsammlung Wolf Mannhardt (1864-1938), Hamburg
Seitdem im Erbgang an seine Familie - Privatsammlung Deutschland

Ausgestellt:
Leihgabe, Landesmuseum Mainz 2011 -2018 

Literatur:
Alfred Lichtwark - Briefe an Wolf Mannhardt, herausgegeben von Carl Schellenberg, Hamburg 1952, S. 19


„Nur wer die Natur als ein Lebendiges empfindet, kann sie lebendig darstellen, und nur der ist ein Künstler“
Max Liebermann, 1927

In den Werken von Max Liebermann spielt die Harmonie und das Miteinander von Mensch und Natur gerade ab den 1890er Jahren eine immer größere Rolle. Die beliebten Motive der belebten Straßen und Plätze, die von den durch das Blattwerk fallenden Sonnenflecken beleuchtet werden, spiegeln Liebermanns Ansicht wieder, wie schön der Mensch seinen natürlichen Lebensraum gestalten kann. Die Natur ist für Max Liebermann mehr als die pure Erscheinung, in seiner Auffassung, die er uns vor allem mit seinen vielen Gartenansichten vermitteln möchte, ist sie der Garant für Harmonie und Dauer.
Bereits vor 1900 beginnt Max Liebermann mit den Gartenbildern, die er viele weitere Jahre, bis zu seinem Tod 1935 unermüdlich fortsetzt. Nicht nur bei diesem relativ kleinformatigen Werk „Blick auf das holländische Farmhaus“ ist die Auswahl des Motivausschnitts zu beachten. Auch in seinen großformatigen Gartenansichten wählt Max Liebermann stets einen Gartendurchblick, Stämme und Äste werden vom Bildrand angeschnitten, auch die Gebäude werden selten in ihrer Gesamtheit gezeigt. Der kurze Blick, als würde man im Vorübergehen ein Foto machen, ist der ausschlaggebende Moment in Liebermanns Werk. Der „Blick auf das holländische Farmhaus“ lässt dies besonders deutlich werden.
Max Liebermann konstruiert vor allem das hinter dem stark wuchernden Blattwerk hervorblitzende Farmhaus und zeichnet regelrecht die Sprossen und Laibungen der Fenster en Detail. Er nimmt die Spiegelung des Gartens in den Fensterscheiben auf und lässt den Rest des Hauses hinter dem in breitem Pinselduktus gesetzten Grün der Blätter verschwinden. Das Hauptaugenmerk des Betrachters lenkt der Maler auf die vier im Kasten stehenden rot blühenden Geranien. Die Blumen in ihren vier Töpfen sind fein getupft, um die Farbnuancen der roten Blüten noch besser zur Geltung bringen zu können. Der Bildvordergrund mit Mauer, Bank und Straße wird mit breiten flüssigen Strichen in verschiedenen Braun-Grau-Tönen wiedergegeben, um das Hauptaugenmerk auf die roten Blüten und das Farmhaus zu lenken.
Den Werken Max Liebermanns ab Mitte der 1890er Jahre ist kein symbolischer Bezug eigen. Im Gegensatz zum Frühwerk beleuchten sie nicht die immanente Bedeutsamkeit der Arbeiter- und Gruppenbilder, die auf die Zustände der sozial benachteiligten Schichten aufmerksam machen wollen. Es sind heitere Werke, die aus reiner Freude zum Motiv entstehen und die durch ihre spielerischen Sujets und ihre leuchtende Farbigkeit bestechen. Max Liebermann kommt es in seinem Werk vor allem darauf an, die stimmige Zusammenfassung aller Einzelerscheinungen auf der Leinwand festzuhalten und uns als Betrachter die Wirkung des Lichts auf die Erscheinung der Dinge zu vermitteln.


Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
kundendienst@dorotheum.at

+43 1 515 60 200
Auktion: Klassische Moderne
Auktionstyp: Saalauktion
Datum: 28.11.2018 - 17:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 17.11. - 28.11.2018


** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer

Es können keine Kaufaufträge über Internet mehr abgegeben werden. Die Auktion befindet sich in Vorbereitung bzw. wurde bereits durchgeführt.