Lot Nr. 8


Werner Berg *


Werner Berg * - Moderne

(Wuppertal-Elberfeld 1904–1981 St. Veit im Jauntal/Kärnten)
Zwei Betende, 1975, monogrammiert W. B.,
Öl auf Leinwand, 75 x 45 cm, gerahmt

Abgebildet und Verzeichnet:
Werner Berg. Gemälde mit einem Werkverzeichnis von Harald Scheicher, Verlag Johannes Heyn, 1994, S. 316/1022 (falsche Maßangaben)

Provenienz:
Privatsammlung, Kärnten, direkt vom Künstler erworben
Privatsammlung, Österreich, seit 2010

„Vielleicht ist Werner Berg der Magische Realist par excellence.“

Wieland Schmied

Werner Berg war ein deutsch-österreichischer Maler und einer der bedeutendsten österreichischen Künstler des 20. Jahrhunderts. 1904 in Elberfeld (Wuppertal, Germany) geboren, zog Berg mit seiner Familie 1931 auf den entlegenen Bergbauernhof, dem Rutarhof im Südosten Kärntens. In der vom täglichen Existenzkampf und vom wohltuenden Rhythmus der Wochen- und Tagesabläufe geprägten bäuerlichen Lebenswelt fand er den geistigen Boden für seine bemerkenswert eigenständige Kunst. Auf subtile Weise gelang es Werner Berg, die Wirklichkeit des Alltages zu eindringlichen Symbolen zu verdichten und sie in eine künstlerische Existenz „nahe den Dingen“ zu verwandeln.

Bei Berg steht daher nicht der aktiv handelnde Mensch im Fokus sondern der Zustand seines „Seins“, das vertiefte geistige Innehalten. Eine zentrale Werkgruppe bildet aus diesem Anspruch heraus das Thema der Betenden, dem er sich bereits in den 1950er Jahren widmete, nach 1971 aber zu einer eigenen zentralen Werkgruppe erhob.

Die inhaltliche wie formale Konzentration auf das Wesentliche findet im vorliegenden Gemälde der beiden Frauen in seitlichem Profil eine der über-zeugendsten Umsetzungen seines Oeuvres. In der für Berg typischen Nahsicht wird der Betrachter „frontal und unausweichlich“ (Wieland Schmied) zur Begegnung mit den im Gebet versunkenen Frauen konfrontiert, wobei das Ziel ihrer Hinwendung außerhalb des Bildes verborgen und undefiniert verbleibt. Die rhythmische Parallelität der Köpfe vermittelt innere Einigkeit, während eine leichte Verschiebung aus der Achse eine zu starre Monotonie auflöst, lebendigen Raum gibt. Im Hintergrund werden aus dem Dunkel heraus Bäume erkennbar, sie verorten die Personen im Freien und holen die Darstellung aus dem Stereotypen rein formaler Lösungen heraus.
Größte Wirkung erzielt der Maler im harmonisch wie prägnanten Gegensatz zwischen den blau hervorstechenden Konturen, die die Form in prägnanter formaler Reduktion umreißen und den fantastisch leuchtenden Farben von rosa und blauen Tönen, in denen sich das innere Erleben widerspiegelt.

„Die Farbigkeit der Bilder ist auf eine Gegensätzlichkeit aufgebaut, die einen Farbklang ergibt, wie ihn nur dieser Maler schaffen kann: Werner Bergs Farbigkeit ist subjektiv.“

Wieland Schmied

Expertin: Dr. Marianne Hussl-Hörmann Dr. Marianne Hussl-Hörmann
+43-1-515 60-765

marianne.hussl-hoermann@dorotheum.at

30.11.2021 - 18:00

Erzielter Preis: **
EUR 165.500,-
Schätzwert:
EUR 130.000,- bis EUR 180.000,-

Werner Berg *


(Wuppertal-Elberfeld 1904–1981 St. Veit im Jauntal/Kärnten)
Zwei Betende, 1975, monogrammiert W. B.,
Öl auf Leinwand, 75 x 45 cm, gerahmt

Abgebildet und Verzeichnet:
Werner Berg. Gemälde mit einem Werkverzeichnis von Harald Scheicher, Verlag Johannes Heyn, 1994, S. 316/1022 (falsche Maßangaben)

Provenienz:
Privatsammlung, Kärnten, direkt vom Künstler erworben
Privatsammlung, Österreich, seit 2010

„Vielleicht ist Werner Berg der Magische Realist par excellence.“

Wieland Schmied

Werner Berg war ein deutsch-österreichischer Maler und einer der bedeutendsten österreichischen Künstler des 20. Jahrhunderts. 1904 in Elberfeld (Wuppertal, Germany) geboren, zog Berg mit seiner Familie 1931 auf den entlegenen Bergbauernhof, dem Rutarhof im Südosten Kärntens. In der vom täglichen Existenzkampf und vom wohltuenden Rhythmus der Wochen- und Tagesabläufe geprägten bäuerlichen Lebenswelt fand er den geistigen Boden für seine bemerkenswert eigenständige Kunst. Auf subtile Weise gelang es Werner Berg, die Wirklichkeit des Alltages zu eindringlichen Symbolen zu verdichten und sie in eine künstlerische Existenz „nahe den Dingen“ zu verwandeln.

Bei Berg steht daher nicht der aktiv handelnde Mensch im Fokus sondern der Zustand seines „Seins“, das vertiefte geistige Innehalten. Eine zentrale Werkgruppe bildet aus diesem Anspruch heraus das Thema der Betenden, dem er sich bereits in den 1950er Jahren widmete, nach 1971 aber zu einer eigenen zentralen Werkgruppe erhob.

Die inhaltliche wie formale Konzentration auf das Wesentliche findet im vorliegenden Gemälde der beiden Frauen in seitlichem Profil eine der über-zeugendsten Umsetzungen seines Oeuvres. In der für Berg typischen Nahsicht wird der Betrachter „frontal und unausweichlich“ (Wieland Schmied) zur Begegnung mit den im Gebet versunkenen Frauen konfrontiert, wobei das Ziel ihrer Hinwendung außerhalb des Bildes verborgen und undefiniert verbleibt. Die rhythmische Parallelität der Köpfe vermittelt innere Einigkeit, während eine leichte Verschiebung aus der Achse eine zu starre Monotonie auflöst, lebendigen Raum gibt. Im Hintergrund werden aus dem Dunkel heraus Bäume erkennbar, sie verorten die Personen im Freien und holen die Darstellung aus dem Stereotypen rein formaler Lösungen heraus.
Größte Wirkung erzielt der Maler im harmonisch wie prägnanten Gegensatz zwischen den blau hervorstechenden Konturen, die die Form in prägnanter formaler Reduktion umreißen und den fantastisch leuchtenden Farben von rosa und blauen Tönen, in denen sich das innere Erleben widerspiegelt.

„Die Farbigkeit der Bilder ist auf eine Gegensätzlichkeit aufgebaut, die einen Farbklang ergibt, wie ihn nur dieser Maler schaffen kann: Werner Bergs Farbigkeit ist subjektiv.“

Wieland Schmied

Expertin: Dr. Marianne Hussl-Hörmann Dr. Marianne Hussl-Hörmann
+43-1-515 60-765

marianne.hussl-hoermann@dorotheum.at


Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
kundendienst@dorotheum.at

+43 1 515 60 200
Auktion: Moderne
Auktionstyp: Saalauktion mit Live Bidding
Datum: 30.11.2021 - 18:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: Online


** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer

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