Lot Nr. 274


Franz West *


(Wien 1947–2012)
Serie: „Die Werdung des Seienden“, eine Serie von 5 Arbeiten, jedes Blatt signiert, datiert F West 72, alle Blätter rückseitig vom Künstler nummeriert (die Reihenfolge festlegend), auf der Rückseite von Blatt 1 betitelt: Serie:
„Die Werdung des Seienden“, zwei Blätter, Gouache auf Papier, drei Blätter, Gouache, Filzstift auf Papier, eines mit Goldfarbe, jeweils ca. 15 x 21 cm, gerahmt, (5)

Verzeichnet:
Franz West Privatstiftung–Archiv

Provenienz:
Privatsammlung, Wien - direkt vom Künstler
Dorotheum, 16. Mai 2013, Los 1507
Privatsammlung, Wien

Siehe:
Franz West, Proforma, Museum Moderner Kunst Stiftung Ludwig, Wien, 1996, S. 123 124 125 128 129

Franz West „die Werdung des Seienden“ Genuss wird nicht lediglich aus der Beobachtung meiner Hervorbringer genommen, sondern durch die Gesamtheit der physischen Interpretation, dessen, was mit diesen Quasinotationen dargestellt wird,
Franz West / Reinhard Priessnitz
Aus: Austria im Rosennetz/Wunderkammer Österreich, MAK, Wien, /Kunsthaus Zürich, 1996

Formal sind Wests Werke von Anfang an von sehr persönlichem und höchst originärem Charakter, auch wenn er - speziell seinen allerfrühesten Zeichnungen und Aquarellen - unübersehbar auf jene künstlerischen Positionen Bezug nimmt, mit denen er bei seinen damals häufigen Besuchen seines Freundes Fred Jellinek in der Galerie Scheer, wo dieser eine zeitlang arbeitete, konfrontiert war. Man begenet in diesen Blättern einer an die Wiener Jugendstilkunst oder an Hundertwasser gemahnenden Ornamentik und Farbigkeit ebenso wie der phantastisch - surrealen Atmosphäre und der manirierten Gestik der "Wiener Phantasten", wie auch Gesichter mit den typischen "Surrealistenbärten" Dalis oder Leherbs. Im Grunde sind jedoch derartige Anleihen weder stilistische Übernahmen noch Auseinandersetzungen mit richtungsweisenden Vorbildern, sonder vielmehr in sehr persönliche Form gefaßte ironische Kommentare zu Vorgefundenem. Ein distanziert- ironisierendes Reagieren auf künstlerische Formulierungen anderer, insbesondere solche, die mit Vehemenz und Dogmatismus vorgetragen werden, sollte immer wieder eine wesentliche Triebfeder für Wests bildnerische Außerungen sein.

Expertin: Mag. Elke Königseder Mag. Elke Königseder
+43-1-515 60-358

elke.koenigseder@dorotheum.at

29.11.2023 - 18:00

Erzielter Preis: **
EUR 96.200,-
Schätzwert:
EUR 60.000,- bis EUR 80.000,-

Franz West *


(Wien 1947–2012)
Serie: „Die Werdung des Seienden“, eine Serie von 5 Arbeiten, jedes Blatt signiert, datiert F West 72, alle Blätter rückseitig vom Künstler nummeriert (die Reihenfolge festlegend), auf der Rückseite von Blatt 1 betitelt: Serie:
„Die Werdung des Seienden“, zwei Blätter, Gouache auf Papier, drei Blätter, Gouache, Filzstift auf Papier, eines mit Goldfarbe, jeweils ca. 15 x 21 cm, gerahmt, (5)

Verzeichnet:
Franz West Privatstiftung–Archiv

Provenienz:
Privatsammlung, Wien - direkt vom Künstler
Dorotheum, 16. Mai 2013, Los 1507
Privatsammlung, Wien

Siehe:
Franz West, Proforma, Museum Moderner Kunst Stiftung Ludwig, Wien, 1996, S. 123 124 125 128 129

Franz West „die Werdung des Seienden“ Genuss wird nicht lediglich aus der Beobachtung meiner Hervorbringer genommen, sondern durch die Gesamtheit der physischen Interpretation, dessen, was mit diesen Quasinotationen dargestellt wird,
Franz West / Reinhard Priessnitz
Aus: Austria im Rosennetz/Wunderkammer Österreich, MAK, Wien, /Kunsthaus Zürich, 1996

Formal sind Wests Werke von Anfang an von sehr persönlichem und höchst originärem Charakter, auch wenn er - speziell seinen allerfrühesten Zeichnungen und Aquarellen - unübersehbar auf jene künstlerischen Positionen Bezug nimmt, mit denen er bei seinen damals häufigen Besuchen seines Freundes Fred Jellinek in der Galerie Scheer, wo dieser eine zeitlang arbeitete, konfrontiert war. Man begenet in diesen Blättern einer an die Wiener Jugendstilkunst oder an Hundertwasser gemahnenden Ornamentik und Farbigkeit ebenso wie der phantastisch - surrealen Atmosphäre und der manirierten Gestik der "Wiener Phantasten", wie auch Gesichter mit den typischen "Surrealistenbärten" Dalis oder Leherbs. Im Grunde sind jedoch derartige Anleihen weder stilistische Übernahmen noch Auseinandersetzungen mit richtungsweisenden Vorbildern, sonder vielmehr in sehr persönliche Form gefaßte ironische Kommentare zu Vorgefundenem. Ein distanziert- ironisierendes Reagieren auf künstlerische Formulierungen anderer, insbesondere solche, die mit Vehemenz und Dogmatismus vorgetragen werden, sollte immer wieder eine wesentliche Triebfeder für Wests bildnerische Außerungen sein.

Expertin: Mag. Elke Königseder Mag. Elke Königseder
+43-1-515 60-358

elke.koenigseder@dorotheum.at


Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
kundendienst@dorotheum.at

+43 1 515 60 200
Auktion: Zeitgenössische Kunst I
Auktionstyp: Saalauktion mit Live Bidding
Datum: 29.11.2023 - 18:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 18.11. - 29.11.2023


** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer

Es können keine Kaufaufträge über Internet mehr abgegeben werden. Die Auktion befindet sich in Vorbereitung bzw. wurde bereits durchgeführt.